Das wissenschaftliche Vermächtnis von Paul MacLean liefert wichtige Erkenntnisse über das neuronale Substrat des adaptiven Sozialverhaltens bei Säugetieren. Dank seiner Forschungen und visionären Konzeptualisierungen können heutige Forscher soziales Verhalten legitimerweise aus einer neurobiologischen Perspektive untersuchen. Seine Forschungen und Schriften lieferten drei wichtige Beiträge. Erstens betonte er die Bedeutung der Evolution als organisierendes Prinzip, das sowohl die Struktur des Nervensystems als auch das adaptive Sozialverhalten geprägt hat. Zweitens legitimierte er durch die Definition des limbischen Systems die biologische Perspektive bei der Untersuchung von Emotionen. Drittens erkannte er die wichtige Rolle der vagalen Afferenzen bei der Regulierung höherer Gehirnstrukturen. Der Beitrag konzentriert sich auf die Polyvagal-Theorie. Die Polyvagal-Theorie ist eine neue Konzeptualisierung der Rolle des Vagus und verwendet mehrere Merkmale, die MacLean hervorhob, darunter die Bedeutung der Evolution, der limbischen Strukturen und der vagalen Afferenzen. Die Polyvagal-Theorie baut auf diesen frühen Erkenntnissen von MacLean auf und konzentriert sich auf die Verbindung zwischen phylogenetischen Veränderungen im autonomen Nervensystem und sozialem Verhalten. Durch die Konzentration auf die phylogenetischen Veränderungen in der Struktur des Vagus und die Rolle, die der Vagus bei der neuronalen Regulierung des viszeralen Zustands spielt, ergeben sich neue Erkenntnisse über das soziale Verhalten. Durch die Darstellung der phylogenetisch organisierten Hierarchie der neuronalen Schaltkreise werden zudem Erkenntnisse über die Vorteile des Sozialverhaltens deutlich, ebenso wie ein Verständnis der verhaltensmäßigen und physiologischen Merkmale, die mit Stress und psychiatrischen Störungen verbunden sind.

Listen to music with Tomatis© Electronic Gating

The Tomatis© Gating Effect

00:00

Canal 1Low timbre & intensity

Canal 2High timbre & intensity

Play Pause Stop