Diese Studie untersuchte die frühen Auswirkungen der Tomatis®-Methode und stellte die Hypothese auf, dass sich die Verarbeitungsgeschwindigkeit, die phonologische Bewusstheit, die Leseeffizienz, die Aufmerksamkeit, das Verhalten und die Gehirnphysiologie am Ende von Phase 1 der Tomatis®-Methode verbessern. Diese Studie dokumentiert die Auswirkungen der ersten Phase der Tomatis®-Methode auf Kinder mit ADS im Alter von 7-13 Jahren. Von den 25 Teilnehmern erhielten 15 ausschließlich die Tomatis®-Behandlung, während 10 als Kontrollgruppe dienten und drei Monate vor und während der Studie auf ADS-Medikamenten stabilisiert wurden. Daher wurde in dieser Forschungsstudie die Tomatis®-Behandlung mit der Nicht-Tomatis®-Behandlung verglichen, nicht die ADS-Medikamentenbehandlung mit der Tomatis®-Behandlung. Die Tomatis®-Gruppe erhielt 15 aufeinanderfolgende 2-stündige Sitzungen; die Teilnehmer erhielten während der gesamten Studie keine zusätzlichen vestibulären oder visuell-motorischen Übungen. Die Ergebnisse zeigten statistisch signifikante Verbesserungen für die Tomatis®-Gruppe im Vergleich zur Nicht-Tomatis®-Gruppe: Die Versuchsgruppe zeigte eine signifikante Verbesserung der Verarbeitungsgeschwindigkeit, des phonologischen Bewusstseins, der phonemischen Dekodierungseffizienz beim Lesen, des Verhaltens und der auditorischen Aufmerksamkeit. Ein statistisch signifikanter Anstieg der langsamen Hirnaktivität an zentralen und parietalen Mittellinien-Aufzeichnungsstellen in der Tomatis®-Gruppe wurde beim Vergleich der Theta/Beta-Verhältnisse vor und nach der Behandlung innerhalb jeder Gruppe beobachtet. Für sich genommen sind dies paradoxe Ergebnisse, da sie nicht mit den dokumentierten Verbesserungen übereinstimmen. Die Alpha-Spitzenfrequenzwerte und die z-bewerteten Theta/Beta-Verhältnisse der qEEGs vor und nach der Behandlung wurden für jeden Teilnehmer der Tomatis®-Gruppe weiter untersucht. Der paradoxe Anstieg der Theta/Beta-Verhältnisse, der sich aus den individuellen Rohwerten ergab, wurde bei Verwendung der z-Scores nicht in gleichem Maße beobachtet. Die z-Scores deuteten darauf hin, dass das Theta/Beta-Verhältnis, obwohl es in der Tomatis®-Gruppe nach dem Training höher war, für alle Teilnehmer innerhalb des durchschnittlichen Bereichs blieb. Die individuelle Analyse zeigte, dass die beobachteten Veränderungen immer noch innerhalb der normalen Werte lagen, was die Verhaltensverbesserungen erklären könnte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die festgestellten signifikanten Verbesserungen in den Bereichen Kognition, Aufmerksamkeit und Verhalten stark darauf hindeuten, dass die Tomatis®-Methode bei Kindern mit ADS positive Auswirkungen hat. Diese frühen Veränderungen in der Gehirnphysiologie bedürfen weiterer Forschung.