Dieser Artikel gibt einen Überblick über die theoretischen Grundlagen der Tomatis®-Methode sowie einen Kommentar zu anderen Formen des Klang-/Musiktrainings und dem Bedarf an Forschung. Eine öffentliche Debatte über den “Mozart-Effekt” wurde ausgelöst. Diese Debatte hat sich als unglücklich erwiesen, weil die wahre Geschichte übersehen wird. Die wahre Geschichte beginnt mit Dr. Alfred Tomatis, einem Wissenschaftler und Innovator. Dr. Tomatis war der erste, der eine Technik entwickelte, die mit Hilfe von modifizierter Musik die vielfältigen Verbindungen zwischen dem Ohr und dem Nervensystem stimulierte, um Aspekte der menschlichen Entwicklung und des Verhaltens zu integrieren. Die Theorien, die der Tomatis®-Methode zugrunde liegen, werden besprochen, um die klare Verbindung zwischen dem Ohr und dem Gehirn und dem Nervensystem zu beschreiben. Die “Neuropsychologie des Klangtrainings” beschreibt, wie und was die Tomatis®-Methode bewirkt. Seit Dr. Tomatis® Mitte des 20. Jahrhunderts dieses Feld eröffnete, sind nicht weniger als ein Dutzend Ableger und verwandte Trainingssysteme entwickelt worden. Obwohl jedes neue Behandlungssystem Ansprüche auf Wirksamkeit erhebt, gibt es keine Forschungsergebnisse, die diese Ansprüche belegen. Vielmehr stützt jedes vereinfachte System seine “Existenzberechtigung und Werbung” auf die behauptete Beziehung zu Tomatis® und seiner komplexen Methode. Forschung ist in diesem Bereich dringend erforderlich. Die 50-jährige klinische Erfahrung und die anekdotische Evidenz, die Tomatis® gesammelt hat, zeigen, dass die Klangstimulation ein wertvolles Hilfsmittel zur Verbesserung und zum Entwicklungstraining für Menschen jeden Alters sein kann. Ablegersysteme haben die Tomatis®-Methode verwässert, ohne dass die Forschung die Entscheidungen zur Vereinfachung der Techniken und der Ausrüstung beeinflusst hätte.