Es gibt verschiedene Methoden des Hörtrainings, die auf der Annahme beruhen, dass Menschen darauf trainiert werden können, ankommende Geräusche effektiver zu verarbeiten. Oft wird zwischen den Begriffen Hören (= passive Aufnahme von Geräuschen) und Zuhören (= aktiver Prozess des Einstimmens auf die Geräusche, die wir empfangen möchten) unterschieden. Die Methoden des Hörtrainings sollen einer Vielzahl von Menschen zugute kommen, z.B. Menschen mit Lernschwierigkeiten, Entwicklungsverzögerungen oder Konzentrationsproblemen. Klangtherapeuten berichten von einem verbesserten Hörvermögen/einer verbesserten Hörkurve nach Hörtrainingsprogrammen. Keine unabhängige Forschungsstudie hat diese Ergebnisse anhand von standardisierten Hörtests bestätigt. Dr. Alfred Tomatis, ein französischer Hals-Nasen-Ohren-Arzt, entwickelte das Tomatis-Hörtraining in den 1950er Jahren. Die Grundsätze der Tomatis-Methode werden beschrieben. Es wurde eine Literaturstudie durchgeführt, um zu untersuchen, ob die Tomatis-Methode auf Annahmen beruht, die wissenschaftlich haltbar sind. Die Ergebnisse der Literaturstudie werden diskutiert. Es wird eine Forschungsstudie vorgeschlagen, in der die Auswirkungen der Tomatis-Methode auf das Gehör sowohl mit Hilfe von konventionellen Hörschwellenmessungen als auch mit objektiven Messungen wie otoakustischen Emissionen untersucht werden sollen.